Ein Interview mit Jana Sonleintner, Zentralistin der SOD Notruf- und Serviceleitstelle in München.

Männerdomäne? Kein Problem!

Frau Sonleitner, Sie sind die einzige Frau in der hauseigenen Notruf- und Serviceleitstelle der SOD GmbH. Wie halten Sie die Männerdomäne am Laufen?

Sonleitner: Mit Schlagfertigkeit, Durchsetzungskraft, Humor und einer Menge Selbstbewusstsein. Es ist zwar nicht immer ganz einfach, aber bisher hatte ich keine Probleme, akzeptiert zu werden. Die Kollegen sind alle sehr nett.

Welche Aufgaben als Zentralistin haben Sie und welche davon macht Ihnen am meisten Spaß?

Sonleitner: Das Aufgabengebiet ist sehr umfangreich: Wir bedienen Servicetelefone und kommunizieren mit den Mitarbeitern, wenn sie sich zum Dienstbeginn melden. Am interessantesten finde ich die Alarmbearbeitung, aber es gibt keine Aufgabe, die mir keinen Spaß macht.

Sie sind ja nicht erst seit gestern in der Sicherheitsbranche tätig. Was hat Sie dazu veranlasst, diesen Beruf zu wählen?

Sonleitner: Stimmt, ich bin nun seit 18 Jahren im Sicherheitsdienst. Meinen eigentlichen Beruf als Altenpflegerin konnte ich aus privaten Gründen nicht mehr ausüben. Aus purem Zufall fing ich als Empfangsdame an und bin dann dem Beruf treu geblieben. Über die Jahre habe ich mich weiterentwickelt und mich bis zur geprüften Schutz- und Sicherheitskraft qualifiziert. Schon meine Mutter arbeitete 20 Jahre lang in diesem Bereich und auch meine Schwester und mein Neffe sind hier tätig. Liegt wohl in der Familie.

Im schlimmsten Fall ist ein Sicherheitsmitarbeiter gefährlichen Situationen ausgesetzt. Haben Sie schon einmal erlebt, dass Sie Angst hatten?

Sonleitner: Ja, leider schon. In meiner vorherigen Arbeitsstelle war ich in der Bewachung von Patienten in der Psychiatrie tätig. Da wurde uns manchmal schon sehr mulmig – vor allem, wenn wir zu Einsätzen gerufen wurden, bei denen wir keine Ahnung hatten, was einen nun erwartet. Das war zwar nicht einfach, war aber trotzdem auch eine gute Erfahrung. Denn das Teamgefühl war unbeschreiblich stark.

Die Qualifikation der geprüften Schutz- und Sicherheitskraft ist ja schon eine der höheren „Ausbildungen“ in der Branche. Haben Sie für Ihre Zukunft eine Weiterbildung geplant?

Sonleitner: Ich bin im Moment sehr glücklich als Zentralistin zu arbeiten, nehme Herausforderungen aber immer gerne an. Daher würde ich gerne diverse Fortbildungen und Schulungen besuchen.